Under the Flag – Review – Franconia Metallum

Die Mühlen des Grindcores rattern, und zwar auf hohem Niveau. Wie schlecht geölt heulen und schreien die Gitarren, fräßen sich wie Kreissägen in Stahlträger. Wie eine Dampfmaschine stampft und pumpt das Schlagzeug presslufthammerartig. Und der harte Bass brandet und drückt in so tückischen Wellen durch die Boxen, dass er die Hosenbeine flattern macht. Auf „Under The Flag“ nun klingen die meisten Songs so, wie sie heißen: „Excrements Of The Sun“, „End In Vomit“, „Decimate“ oder „Zersetzungsmaßnahme“. Sie signalisieren: Hier wird gehämmert und gemeißelt, hier werden Riffs zu Wurfgeschossen geschmiedet. Zuerst einmal wäre da „Toxic Environment“. Ein geniales Stück, das mit einer gekonnten Zusammenstellung aus Blastattacken und netten Breakeinschüben auf den Hörer einwirkt. Des Weiteren ist mir „VEI 8“ sehr positiv aufgefallen. Dieser Track glänzt mit melodischen Parts und einigen fetten Growls. Bei „Massendelikt“ und „Workuta“ geben sie ordentlich Gas, die Songs“Zivilisationsautismus“ und „Eremitenland“ preschen nach vorne, sind erbarmungslos, auch nicht billig gemacht oder zu einfach gespielt und sie vernichten alles was kreucht und fleucht.

Der Rausschmeißer „Cold Dead Hands“ hat mich ebenso überzeugt, der schwer, schleppend das Ende ankündigt. Es lohnt sich also auf jeden Fall ein bisschen Geld für dieses Album locker zu machen.

Franconia Metallum (Thomas Müller)