Under the Flag – Review – Fatal Underground

Seit ihrem letzten Lebenszeichen „Grinding Black Zero“ ( 2011 F.D.A. Rekotz ) sind ja doch schon nen paar lange Jahre ins Land gezogen ,in denen man uns nicht mit neuem derben Stoff beglückte. Mittlerweile ist man ist man zu Defying Danger Records „abgewandert“ und wird ab Mai 2016 mit einem neuen Rundumschlag bei Euch hoffentlich für jede Menge Unterhaltung sorgen. Mit 15 recht kurzen  „Krawallattacken“ ( kein Song ,welcher die 3 min .Grenze erreicht  ,ausgenommen Titel 13 ) stehen die fünf Berliner Jungs hier am Start und zeigen recht eindeutig, dass man die Zeit echt verdammt gut genutzt hat, um sich weiterzuentwickeln. Und das absolut nicht zum Gegenteil!

Sicherlich ,den bisher eingeschlagenen musikalischen Pfad beschreitet man auch hier weiterhin. Wäre ja auch wirklich beknackt, sich von seiner alten schwedischen Death Metal-/ Grindcore Ausrichtung abbringen zu lassen. Durch nen ganzen Arsch voll an diversen Crustcore Beats verziert man hierbei die Stücke natürlich auch hier mit so nem gewissen dreckigem Charme. Richtig gut knackig gehalten, schlagen die Songs schon echt verdammt gut rein. Verdammt oft im Highspeedgeballersektor angesiedelt, werden auch hier definitiv keine Gefangenen gemacht. Allerdings könnte man hier nicht von einer Weiterentwicklung sprechen, wenn da nicht doch noch so einiges mehr als „ nur“ Brutalität zu vernehmen wäre . Denn es gibt hier durchaus auch ne Vielzahl an Riffs und Rhythmen zu erhaschen ,welche zweifelsfreie schon verdammt stark im eher progressiven Lager wiederzufinden sind .Selbst so gewisse kurze Riffausflüge ins eher schwarzmetallische Ambiente kann man immer mal wieder erhaschen. Das alles fügt sich aber zu einer absolut passenden Einheit zusammen und lässt zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form  Gleichklang geschweige denn ,Langeweile aufkommen.

Trotz des teilweise eher etwas „melodiöser“ ausgerichteten Songaufbaus, verlieren die einzelnen Songs niemals ihr recht hohes Energielevel. Genauso Energie intensiv wird hier natürlich der Gesang gehandhabt. Im fast stetigen Wechsel wird hier zwischen kreischen, schreien, leicht corigem Ausdruck bis hin zum growlen, fast alles geboten, was in den Extremmetealbereich unbedingt hineingehört. Einzige wirklich total hervorstechende Ausnahme hier ist der letzte Song, welcher als nen reines Instrumental, gespickt mit kurzen Sprachsamples, den Abschluss bildet. Voll gepackt mit ruhigeren Riffs und nem eher dahingleitendem Rhythmus, ist man dann sogar noch richtig überrascht, als kurze Geigenlänge auftauchen. Irgendwie nen sau starker Song, bei welchem man zwar nun mal nicht abgehen kann, der aber sofort ins Ohr geht und dort mit Sicherheit auch hängen bleiben wird.

Das man mit „Under the flag“ nun kein totales Werk der Zerstörung vorlegt, sollte keinesfalls als negativ angesehen werden, das es musikalisch total extreme Exzesse da draußen ja schon mehr als genug gibt. Wer auf eine innovativere brutale Mucke abfährt, welche sich auch mal anderweitig musikalisch orientiert darstellt, aber dennoch über weite Strecken alles weghaut, sollte hier unbedingt zuschlagen . ( LEO )

Leo (Fatal Underground)